7 Tipps für den perfekten Roadtrip mit deinem Vierbeiner

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Roadtrip Hund Katze

Du träumst von einem entspannten Wochenendausflug mit deiner Katze oder vom Badeurlaub mit deinem Hund? Dann bist du bestimmt nicht der Erste, denn 13,7 Mio. Katzen und 9,2 Mio. Hunde sind ein fester Bestandteil der deutschen Haushalte.
Hier sind 7 Tipps wie dein Traum-Roadtrip mit deiner geliebten Fellnase zur Wirklichkeit wird.

1. Vor der Planung: Tierschutz geht vor

Doch bevor du jetzt schon in Urlaubsstimmung gerätst und dich direkt in die Planung stürzt, musst du dich leider kurz bremsen. Denn selbstverständlich geht der Tierschutz vor. Deswegen solltest du dir zuerst gut überlegen, wie dein Haustier das Reisen verträgt. Um dies einschätzen zu können, kannst du dich an den folgenden Fragen orientieren:

Welche Bindung hat dein Haustier an dich?
Eine starke Bindung an das Herrchen wirkt stressreduzierend für dein Tier. Wenn es dir vertraut, wird es Stresssituationen während des Reisens leichter überwinden können.

Seid ihr je zusammen mit dem Auto gereist?
Bevor du einen Haufen Geld für eine Mercedes E Klasse ausgibst ohne zu wissen wie dein Vierbeiner reagieren wird, solltet ihr im Voraus wenigstens eine kleine Spritztour gemacht haben. Die Reaktion ist von Tier zu Tier unterschiedlich, nicht jeder Hund reist gerne und es gibt durchaus Katzen, die von klein auf ans Reisen gewöhnt sind. 

Wie verkraftet es häufige Ortswechsel und wechselnde Schlafplätze?
Häufige Ortswechsel und neue Tagesabläufe erfordern eine gewisse Umstellung, sowohl für Mensch als auch für Tier. Wie gut dein Vierbeiner Umstellungen verkraftet, musst du am besten wissen. In diesem Artikel findest du wichtige Tipps wie du den Stress für alle Beteiligten reduzieren kannst.

Für Hunde gilt: Wie gut ist er erzogen?
Wenn dein Hund zu Hause schon nicht auf dich hört, dann wird sich das im Urlaub nicht ändern.

Wenn du alle diese Fragen positiv beantworten kannst, kann die Planung jetzt losgehen.
Und wenn nicht, dann solltest du dich schleunigst um eine Tierbetreuung kümmern (Telefonhotline vom Tierschutzbund für Urlauber mit Haustieren, die bei der Suche weiterhilft: 0228/604 96 27) und mit diesem Post deinen nächsten Roadtrip planen.

2. Eine geeignete Destination wählen

Ob zum Wandern an das Allgäu oder doch lieber zum Baden an die Côte d’Azur. Es gibt unzählige Urlaubsorte, aber nicht alle kommen infrage, wenn dein Haustier dich begleitet. Auf diese zwei Faktoren solltest du bei der Wahl eures Urlaubsziels achten.

Die Entfernung
Willst du einen Roadtrip entlang der legendären Route 66 machen, solltest du dir das zweimal überlegen. Langstreckenflüge sind für Haustiere äußerst stressig. Kein Wunder: Keiner will freiwillig 12 Stunden eingezwängt in einer winzigen Box im Frachtraum verbringen. Bei kurzen Flügen stellt sich dieselbe Frage wie beim Autofahren auch: Wie wird dein Tier reagieren? Falls es beim Autofahren schon sehr gestresst ist, wird es beim Fliegen wahrscheinlich nicht gelassener sein. Große Menschenmengen, laute Geräusche und vieles mehr sind am Flughafen unvermeidlich und stellen einen zusätzlichen Stressfaktor dar. Deswegen raten wir generell vom Fliegen ab und empfehlen stattdessen alternative Transportmittel. Wenn trotzdem ein Flug unausweichlich ist, findest du auf dieser Seite eine Übersicht über die Tierfreundlichkeit verschiedener Airlines.

Die Temperatur vor Ort
Einen Husky im Hochsommer mit in die schwüle, heiße türkische Riviera zu nehmen, ist nicht besonders ratsam. Damit der Urlaub also nicht zur Qual wird, hast du zwei Optionen. Entweder du vermeidest die Hitze komplett, indem du in eine Region mit milden Temperaturen fährst. Oder du reist in die Hitze, nimmst aber dafür in Kauf, dass du den gesamten Tagesablauf streng nach den Sonnenstunden richten musst. Das heißt die pralle Mittagssonne zu vermeiden, eine klimatisierte Unterkunft und Auto zu finden und reichlich Wasser und Sonnencreme mitzunehmen.

3. Formale Voraussetzungen überprüfen

Jetzt wo du weißt, wohin es geht, musst du dich unglücklicherweise mit dem langweiligen Teil der Planung auseinandersetzen: die rechtlichen Vorschriften. Aber keine Sorge wir haben für dich die wichtigsten Informationen und Links herausgesucht.

Reisen innerhalb der EU
Im besten Fall kannst du die Regelungen innerhalb der EU in den folgenden drei Schritten erfüllen.

EU-Heimtierausweis
Die Ausstellung eines Heimtierausweises ist ein Muss. Das Gute ist, dass jeder Tierarzt diesen ausstellen kann. Die Kosten für den Ausweis hängen von der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) ab. Die aktuelle GOT findest du auf dieser Seite

Impfschutz gegen Tollwut
Doch um den Heimtierausweis zu bekommen, ist eine Tollwut-Impfung notwendig. Diese nimmt selbstverständlich auch der Tierarzt vor.

Mikrochip
Als letztes ist die Implantation eines Mikrochips erforderlich, was wieder die Aufgabe des Tierarztes ist. Dein Haustier bekommt dann eine Chipnummer, welche in den Heimtierausweis eingetragen wird. Im Notfall kann es dann identifiziert werden. Weitere Details und Bestimmungen findest du auf der Seite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. 

Spezielle Länderregelungen
Aufgepasst für die folgenden Länder gelten spezielle Regelungen: 
BelgienDänemark, FinnlandFrankreichGroßbritannien/ Irland/ MaltaItalienPortugalSchwedenTschechienUngarnZypern. 
Die verschiedenen Regelungen findest du auf der Seite des deutschen Tierschutzbundes. 

Dich wurmen noch unzählige andere Fragen? Dann ruf am besten bei der Urlaubs-Beratung an, welche der deutsche Tierschutzbund zur Verfügung stellt: 0228-60496-27

Reisen außerhalb der EU
Bei Reisen außerhalb der EU empfehlen wir die Botschaft deines Ziellandes zu kontaktieren, um vollständige Informationen zu erhalten.

4. Der perfekte Mietwagen

Wer denkt, mit einem Haustier bekomme man keinen Mietwagen, liegt falsch. Große Autovermietungen wie Sixt werben schon lange mit genau diesem Service. Wichtiger ist viel mehr die Frage, welches Automodell sich am besten für euer gemeinsames Abenteuer eignet. Die Devise „weniger ist mehr“ gilt hier nicht. Denn mehr Platz für deinen Vierbeiner heißt mehr Komfort. Daher eignen sich geräumige Autos wie Kombis, SUVs und Kompaktvans mit einer Klimaanlage besonders gut. Denkbar ist außerdem der Transport in einem Anhänger, vor allem wenn du mehrere Tiere mitnimmst. Dazu solltest du Ausschau nach einem Mietwagen mit Anhängerkupplung halten.
Roadtrip Hund Katze

Achte auf Sicherheit und Sauberkeit
Du bist verantwortlich für die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges, inklusive Haustier versteht sich. Im Handel findest du verschiedene Produkte zur Sicherung deines Vierbeiners. In allen Fällen ist es sinnvoll die Kuscheldecke mitzunehmen, da sich zum einen dein Tier wohler fühlt und zum anderen du das Auto sauber hältst. Für Katzen und große Hunde ist die Transportbox die einzige Lösung, während sie für kleine Hunde eine weitere Transportmöglichkeit darstellt. Sie sind in verschiedenen Größen bereits ab 8€ in jedem Tiergeschäft erhältlich. Besitzern von kleinen Hunden empfehlen wir den Erwerb eines Tiersicherheitssitzes. Mit Preisen zwischen 190 und 200€ kann diese Alternative zwar preislich mit einer Transportbox nicht mithalten. Dennoch lohnt sich der Erwerb, da er im Falle eines Unfalls den besten Schutz bietet, was von DEKRA überprüft wurde. Zusätzlicher Schutz kann außerdem durch eine Isofixhalterung gewährleistet werden.
Beachte: Von Hundesicherheitsgurten raten wir streng ab, da sie bei schweren Unfällen das Tier nicht schützen.

Wichtige Tipps zur Fahrt
Parke das Auto immer im Schatten und lasse dein Haustier nie lange im Auto eingeschlossen. Falls doch, dann stelle sicher, dass es frische Luft bekommt und achte darauf wie lange du weg bist. Am besten ist es, deinen Hund mitzunehmen, damit er reichlich Auslauf bekommt. Denn es ist wichtig, dass du oft Pausen einlegst und für viel Bewegung sorgst. Bei Katzen kann das Ganze etwas anders aussehen. Wir raten dazu mit Katzen kürzere, entspanntere Roadtrips zu unternehmen, also weniger Stopps mit einer kürzeren Strecke, z. B. ein Wochenendausflug.

5. Eure gemeinsame Traumunterkunft

Mit Hund oder Katze eine Unterkunft zu finden, stellt inzwischen kein Problem mehr dar. Denn es gibt diverse Hotels, in denen Haustiere nicht nur geduldet, sondern ausdrücklich erwünscht sind. Im Internet wird man schnell fündig. Außerdem findet man von Gartenanschluss bis Betreuung unzählige zusätzliche Services. Camping hingegen ist etwas schwieriger. Mit Katzen sogar eine Sache der Unmöglichkeit. Mit deinem Hund solltest du auch nur als erfahrener Camper und einem sicheren Plan das Campen wagen.

6. Haftpflichtversicherung überprüfen

Deine Katze hat unglücklicherweise das gesamte Auto zerkratzt oder dein Hund hat einen bösen Unfall verursacht? Das kann teuer werden, denn du haftest nach §833 BGB für alle Schäden, die dein Vierbeiner verursacht. Für Hunde gibt es eine Hundehaftpflichtversicherung, die in manchen Bundesländern sogar gesetzlich vorgeschrieben ist. Sie kostet dich nur wenige Euro im Monat. Eine spezielle Haftpflichtversicherung für Katzen gibt es hingegen nicht. Deswegen solltest du deine Privathaftpflichtversicherung prüfen. Wenn deine Katze nicht mitversichert ist, lasse den Vertrag erweitern. In beiden Fällen sollte nach Ansicht von Experten die Versicherung eine Summe von mindestens fünf Millionen Euro abdecken.

7. Das Essentielle nicht vergessen

Nun ist alles gepackt und gebucht, doch eine Frage bleibt noch offen: Was passiert, wenn deine Fellnase im Urlaub fern von deinem bekannten Tierarzt krank wird?
Nutze die Vorteile des digitalen Zeitalters mit der kostenfreien App VetFinder (IOS ANDROID) und finde einen Tierarzt in deiner nahen Umgebung auch im Ausland. Selbst offline wirst du mit Adressen und Sprechzeiten der gespeicherten Tierärzte versorgt. Daneben gibt es viele weitere Extras, z. B. einen Hundestrand Finder.
Hast du je einen Roadtrip mit deinem Haustier gemacht? Dann hinterlasse doch einen Kommentar und berichte von deinen Erfahrungen. Wir freuen uns!

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