Spanien Roadtrip – Kultur statt Ballermann

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Spanien Roadtrip Guide

Kultur statt Ballermann

8 Nächte (wir empfehlen mehr) und 1400 km

Costa Brava, Costa Blanca, Costa del Sol. Klangvolle Namen, die in keinem vernünftigen Reisekatalog fehlen dürfen. Lasst euch begeistern von einem klischeehaften Roadtrip entlang der Mittelmeerküste und taucht ein in die Welt von Tapas und Siesta.

Barcelona – Kultur, Party, Strand und Shopping

Der Klassiker! Diese Stadt steht auf der To-do-Liste jedes Reisewütigen ganz weit oben. Kein Wunder, denn hier finden sich mehr Sehenswürdigkeiten als bei einer Oskarverleihung. Das Selfie vor der Sagrada Familia darf hier ebenso wenig fehlen wie ein Abstecher zum berühmten Strand von Barceloneta. Kunstinteressierte kommen voll auf ihre Kosten, denn überall locken Museen und Ausstellungen. Bei einem Spaziergang auf der 1,2 km langen Flaniermeile La Rambla lassen sich mit einem Eis in der Hand tolle Impressionen von Straßenmusikern und Künstlern einfangen. Fans glühender Kreditkarten können in zahlreichen Einkaufsmeilen und kleinen Boutiquen den Dispo bis ans Limit treiben, denn Shopping gehört in Barcelona zum Lebensgefühl. Wer jetzt noch Geld übrig hat, der kann nach einem späten Abendessen die legendäre Clubszene der Partymetropole unsicher machen. Obacht: die Diskotheken füllen sich frühestens um 1 Uhr nachts.
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Tarragona – Yachten und Antike

Entschleunigung ist das Motto dieser Station. Um sich vom wilden Nachtleben von Barcelona zu erholen, geht es deshalb in die beschauliche Hafenstadt an der Costa Dorada. Die antiken Römer machten den Ort zur Hauptstadt einer der drei hispanischen Provinzen. Dementsprechend gibt es dort auch eine Fülle an altertümlichen Bauwerken zu bestaunen, deren vollständige Erkundung mehrere Tage in Anspruch nimmt. Zu den Pflichtstationen gehören u. a. das archäologische Museum und das Amphitheater, welches in Postkarten-Manier direkt am Meer einmal 14.000 Besucher fassen konnte. Ein nachmittäglicher Bummel durch die historische Altstadt lädt zur Einkehr in einer der vielen Restaurants und Cafés ein. Wer nach einer anstrengenden Sightseeingtour eine Abkühlung braucht, kann gleich um die Ecke in das türkisblaue Mittelmeer eintauchen und mit etwas Glück eine Luxusyacht bestaunen, die sooft in Tarragona anlegen.

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Valencia – Paella und der Heilige Kelch

Die drittgrößte Stadt Spaniens hat sich heillos verschuldet, nur um euch viele hübsche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Während des Baubooms wurde die Innenstadt teuer saniert. Außerdem trumpft die Metropole mit futuristischen Gebäuden wie das neue Opernhaus und einem Kunstmuseum auf. Untrennbar mit Valencia ist das nährreiche Reisgericht Paella verbunden. Sämtliche Souvenirs wie Kühlschrankmagneten, Taschen und Shirts werden mit Reispfannenmotiv verkauft. Nach einem Besuch in der beeindruckenden Jugendstil-Markthalle sollte man deshalb unbedingt in einer Tapasbar Paella probieren (nur zum Mittagessen). Die Kathedrale der Stadt vereint geschickt Elemente der Epochen Barock, Gotik und Romantik. Als i-Tüpfelchen kann man angeblich jenen Becher bestaunen, aus dem Jesus beim letzten Abendmahl trank: der Heilige Kelch. 
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Cartagena – Binnenmeer, Kanonen und 20 Grad im Januar

20 Minuten entfernt liegt die größte Salzwasser-Lagune Europas. Das sogenannte Mar Menor überzeugt Wasserratten mit 300 Sonnentagen und Wassersport das ganze Jahr über. Das Gewässer wird, mit Ausnahme kleiner Zuflüsse, durch eine schmale Landzunge vom Mittelmeer abgetrennt. Somit ist die Wassertemperatur überdurchschnittlich hoch und der Wellengang besonders sanft. Optimale Bedingungen zum Segeln, Motorboot fahren, Windsurfen und vieles mehr. In Cartagena sollte man zuerst das (kostenlose) Castillo de la Concepcion besuchen. Zwar ist das Bauwerk in keinem guten Zustand, allerdings hat man einen grandiosen Überblick über Stadt und Hafen. Das kleine Highlight des anstrengenden Aufstiegs auf die Burg sind frei herumlaufende Pfauen, die von Touristen gefüttert werden können. Falls gewünscht, kann man für einen Euro auch den Aufzug benutzen. Wer jetzt noch immer nicht genug hat von Burgen, der sollte unbedingt die nahegelegenen Kanonen von Cartagena besichtigen. Zwei gewaltige Geschütze aus dem Jahr 1933 thronen 250 Meter über dem Meeresspiegel und waren bis 1994 in Bereitschaft. Sollte man von so viel Feuerkraft noch nicht beeindruckt worden sein, dann spätestens von dem fantastischen Ausblick über die Bucht von Cartagena. 

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Granada – weiße Gipfel, weiße Häuser und Alhambra

Eine Kulisse wie aus einem Fantasyroman. Die Kala al hambra (arabisch für rote Burg) gilt als Höhepunkt islamischer Architektur und mit den schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada im Hintergrund verschlägt es einem den Atem. Kein Wunder also, dass dieses Bauwerk aus maurischer Zeit die meistbesuchte Sehenswürdigkeit Spaniens ist. Deshalb sollte man auch dringend schon zu Hause Tickets kaufen, wenn man das Monument besichtigen will. Die Stadt war bis 1492 die letzte Bastion des Islam auf der iberischen Halbinsel, weshalb sich Reste der maurischen Kultur überall in Granada finden. So wurde z. B. die sehenswerte Kathedrale auf den Resten einer Moschee errichtet. Der älteste Stadtteil – Albaicín – ist mit seinen märchenhaften Gassen und weißen Häusern ein weiteres Muss bei einem Stopp in Granada. Hier lässt sich besonders charakteristisch die Mischung aus islamischen und christlichen Einflüssen bestaunen.

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Málaga – Pauschaltourismus, Picasso und Stierkämpfe

Wer jetzt nur an Eiskreme denkt, der hat in Erdkunde noch schnell die Mathehausaufgaben für nächste Stunde erledigt. Die Heimatstadt von Pablo Picasso an der Costa del Sol bietet viel Urlaub für all diejenigen, die den ganzen Tag am Strand verbringen wollen. Kein Wunder, denn verregnete Sommer sind mit null Regentagen im Juli und August praktisch ein Ding der Unmöglichkeit. Málaga hat allerdings viel mehr zu bieten als nur Sonne. Trotz moralischer Unstimmigkeiten finden in der sechseckigen Arena „Plaza de Toros de La Malagueta“ jedes Jahr ein paar Stierkämpfe inklusive der stolzen, rot-goldenen Torreros, Zuchtbullen und allem Drum und Dran statt. Das meiste Jahr über kann man als normaler Tourist aber das Stierkampfmuseum besichtigen. Auf den Spuren des großen Künstlers Picasso bietet sich ein Besuch im gleichnamigen Museum an, indem über 200 Werke von ihm ausgestellt werden. Allgemein ist die Stadt ein Paradies für Künstler und deren Fans, denn in vielen weiteren großen und kleinen Ausstellungen wird Kreativität mit Leinwand und Farbe hochgehalten.

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Cádiz – Karneval, Strand und 360° Meerblick

Verlassen wir das Mittelmeer und fahren wir vorbei an Marbella und Gibraltar an die Atlantikküste. Die älteste Stadt Westeuropas liegt vom Massentourismus unentdeckt auf einer schmalen Halbinsel, weshalb man in der Altstadt quasi überall von Meer umgeben ist. Lasst deshalb am besten das Auto vor der Stadt stehen. Wie überall in Andalusien ist das Wetter fast immer gut und lange Sandstrände und Palmen laden zum Plantschen ein. Unterm Strich bietet Cádiz die ultimative Kombination aus Strand und Sightseeing, denn direkt von der historischen Altstadt liegt der Playa de La Caleta, links und rechts umgeben von zwei Festungsanlagen. Den Ausblick von der Aussichtsplattform der Kathedrale gehört bei der Kulisse zum Pflichtprogramm in Cádiz. Der Karneval ist legendär und wer eine warme Alternative zur nasskalten fünften Jahreszeit in Köln sucht, ist hier an der richtigen Adresse. Allein die aufwändig geschneiderten Kostüme der Cádizer sind schon eine Sehenswürdigkeit für sich.

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Sevilla – Königspalast, Flamenco und die größte Holzkonstruktion der Welt

Das neue Wahrzeichen der Stadt aus dem Jahr 2011 ist 150 Meter lang, 70 Meter breit, 26 Meter hoch und erinnert ein wenig an die Überdachung eines riesigen Busbahnhofs. Der Clou: das Konstrukt besteht ausschließlich aus Holz. Insbesondere nachts ist es beleuchtet wirklich schön anzusehen und es empfiehlt sich eines der Bars oder Restaurants unter dem Designer-Sonnenschirm zu testen. Der mittelalterliche Königspalast Alcázar wird von der spanischen Königsfamilie immer noch als Residenz benutzt, sofern diese zu anwesend sind. Das restliche Jahr steht die Anlage mit seinen wunderschönen Gärten für Besucher offen. Sevilla ist bekannt für die Musik bzw. den Tanz Flamenco. Deshalb sollte man eine sogenannte Peña aufsuchen. In den kleinen Clubs finden authentische Darbietungen des andalusischen Volkstanzes statt. Zum sportlichen Abschluss des Roadtrips durch Spanien kann man mit einem gemieteten Ruderboot den Kanal der Stadt unsicher machen. 

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Wie ihr möglichst günstig von Barcelona nach Sevilla kommt erfahrt ihr hier.

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